Interkulturelle Kommunikation und ihre Auswirkungen

“Now we have the salad…”

Dieses wunderbare Foto erinnert mich an meine Zeit als Program Manager für High Potential Development Center, auf denen ambitionierte und talentierte Manager ihren nächsten Karriereschritt vorbereiten sollten. Ein internationales Programm, besetzt mit 12 Kandidaten und 6 Beobachtern.

Beobachterschulung mit internationaler Besetzung

Zu Beginn gab es eine Beobachterschulung, die ich moderierte und ebenso Partnerin in den Rollenspielen war. Ziel der Beobachterschulung war die “Kalibrierung” der Beobachter welche für die Beurteilung der Kandidatenleistung am nächsten Tag wichtig war. Unterschiedliche Kulturen bedeuten unterschiedliche Wahrnehmungen und auch unterschiedliche Bewertungssysteme. Die Niederländer beispielsweise taten sich grundsätzlich mit der Vergabe von Höchstwerten schwer. Das schien nicht in ihr Wertesystem von einer nivellierten Gesellschaft zu passen. Die Engländer vergaben auch ungern hohe Punkte, „because there is always room for improvement”, priesen aber im mündlichen Feedback alles an was gut gelungen war. Die Deutschen zeigten sich ebenfalls zurückhaltend in ihren Bewertungen und begründeten ihr Feedback mit Fakten, die eine bessere Wertung verhinderten.

Das Ergebnis dieser Beobachtersessions zeigte eine rein rechnerisch hohe Angleichung der vergebenen Punkte. Die mündliche Rückmeldung an die Kandidaten führte allerdings zu Irritationen, insbesondere wenn es interkulturelle Kandidaten – Beobachter – Konstellationen gab, die durchaus gewollt waren.

Highlight eines clash of culture

Gerne erinnere ich mich an ein Highlight in diesen Kalibrierungssessions. Ich legte wohlwissend und absichtlich ein gruseliges Mitarbeitergespräch hin und bekam Feedback von einem englischen Kollegen. Die niedrige Bewertung konnte ich durch die warmen Worte meines Beobachters was ich alles richtig gemacht habe völlig ausblenden. Der englische Beobachter war erschüttert, dass mich seine „Ohrfeigenbotschaft“ nicht erreicht hat, obwohl ich inhaltlich alles verstanden hatte.

Erst die anschließende Diskussion unter den Beobachtern hat uns allen deutlich gemacht, dass es weniger die Sprachkompetenz im Sinne von Wortschatz ist, wenn Feedback völlig anders ankommen. Es ist die Macht und Kraft unserer Sprache mit ihrem jeweiligen Wertesystem in unserer Kommunikation.

Fazit

Und wozu ist das wichtig? In internationalen Entwicklungsprogrammen ist Englisch die Verkehrssprache und dagegen ist auch nichts einzuwenden. Dennoch bin ich mir sicher, dass eine gute Begleitung über kulturelle Werte und nationale Kommunikationsregeln eher zum Erfolg führt als zusätzliche Investitionen in Sprachkurse.
In diesem Sinne: Now I know how the Bunny runs!

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